Es war eine erhabene und große Idee, die Skrjabin in seinen letzten Lebensjahren erfüllte: Angeregt vom Studium theosophischer Schriften träumte er davon, Musik, Dichtkunst, Mimik, Architektur, Licht, Farbe und sogar Düfte zu einem Gesamtkunstwerk zu vereinen und den Menschen damit auf eine höhere Bewusstseinsstufe zu heben. Jenes „Mysterium“ genannte Werk wurde nie vollendet, doch seine späten Klaviersonaten – als Vorstufe gedacht – lassen spürbar werden, was Skrjabin bewegte. An seiner achten Sonate arbeitete er besonders lange und las intensiv Korrektur; dennoch schlichen sich später manche Verfälschungen ein. Anhand von Autograph und Erstausgabe konnten zweifelhafte Stellen nun geklärt und für unsere Urtextausgabe berichtigt werden.