Die Choralkantate des noch jungen Felix Mendelssohn- Bartholdy „Wer nur den lieben Gott lässt walten“ zeigt bereits dessen unermesslichen Erfindungsreichtum und eröffnet unser Sommerkonzert. Mit Arvo Pärts kleinem Konzertstück für Violine und Orchester „Darf ich....“ tauchen wir sodann in eine besonders spirituelle Klangwelt ein und werden von den diatonisch weich gezeichneten Dissonanzen entrückt. Klanglich überbordend wird „Luminous Night of the Soul“ von Ola Gjeilo, ein achtstimmiger Chorsatz mit Orchesterbegleitung und Soloklavier, das weiträumige Kirchenschiff fluten.
Nun treten wir, vom hohen europäischen Norden (Arvo Pärt und Ola Gjeilo) kommend, die Reise nach Südamerika an und widmen uns dem Konzertstück „Der Sommer“ von Astor Piazzolla. Dabei erwarten uns raffinierte Verbindungen aus der rhythmisch geprägten südamerikanischen Tangomusik mit expressionistisch geformter Satztechnik der modernen Klassik und melodisch geht es griffig mit Anleihen aus der traditionellen Musik des Landes zu.
Höhepunkt unseres Sommerkonzerts ist die Tangomesse «Misa a Buenos Aires» von Martín Palmeri. Der argentinische Komponist verbindet traditionelle katholische Kirchenmusik mit dem Tango Nuevo, eine von Piazzolla initiierte Stilentwicklung, die den Tango Argentino aus den Tanzsälen in die Konzertsäle transportiert hat. Ein besonderes Kolorit wird die Messe durch das Bandoneon bekommen.
Bach Chor & Orchester freuen sich über die Mitwirkung von Seda Amir-Karayan (Mezzosopran), die die Tangomesse in Buenos Aires unter Leitung des Komponisten Martín Palmeri zur Aufführung brachte.